Dynamische Kompressionstherapie (apparative Lymphdrainage)

Was ist dynamische Kompressionstherapie? 

Die dynamische Kompressionstherapie (auch apparative Lymphdrainage genannt) ist eine Behandlungsmethode, bei welcher medizinische Kompressionsbekleidung wie Hosen oder Armlinge benutzt werden, um die Blutzirkulation im Venensystem unter Verwendung von Druck anzuregen

Dem Strumpf wird ein Kompressor (Apparat) angeschlossen, welcher die einzelnen Luftkammern auf- und abpumpt, wodurch ein weicher Druck auf die Körperstelle ausgeübt wird. Indem die Muskelpumpe unterstützt wird, wird die Muskeltätigkeit aktiviert, wobei gleichzeitig der Lymphabfluss gefördert wird. Die Kompressionstherapie verringert den Abstand zwischen den Blutkapillaren und Zellen (Transit- oder Diffusionsstrecke), wodurch letztere mit lebenswichtigen Stoffen versorgt und Abfallstoffe entsorgt werden. 

Von aussen wird durch die Kompression kontrolliert Druck auf das Gewebe und die darin liegenden Venensysteme abgegeben, was insbesondere bei phlebologischen Krankheitsbildern wie venöser Insuffizienz tolle Wirkungen erzielt. Durch den Druck steigt die Fliessgeschwindigkeit des Blutes, wodurch der Fluss zum Herzen verbessert und der Blutdruck im Venensystem gesenkt wird. Der auf die Venen ausgeübte Druck bewirkt auch, dass die Venen mehr Flüssigkeit aus dem Gewebe aufnehmen können, was Wassereinlagerungen (Ödeme) und Schwellungen reduziert und die Entstehung der Ödeme selbst verhindert. 

TERMIN BUCHEN

Wann und wie wird dynamische Kompressionstherapie angewendet?

Die (dynamische) Kompressionstherapie findet, wie bereits erwähnt, bei Lymphödemen, Veneninsuffizienz, postoperativen Ödemen, postthrombotischen Syndromen, hypertrophen Narben und zur Muskelentspannung Verwendung. Sie lindert Beschwerden durch geschwollene Beine, reduziert Krampfadern und wirkt als natürliche Abwehr gegen Krankheiten und Infektionen

In der Physiotherapie werden den Patient*innen vor der apparativen Behandlung manuell die Abflusswege am Schlüsselbein, Bauch, der Leiste und am Hals behandelt und geöffnet. Danach wird die geeignete Manschette angelegt und ein an das Individuum angepasstes Druckprofil erstellt. Die Behandlung dauert meistens 30-40 Minuten, wobei wie auch bei der manuellen Lymphdrainage zuerst langsam gestartet wird, um die Durchblutung sanft anzuregen.