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Kieferphysiotherapie

Was ist Kieferphysiotherapie? 

Kieferphysiotherapie ist eine Therapieform, mit welcher Erkrankungen des Kiefergelenkes, auch Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) genannt, behandelt werden. CMD Physiotherapie ist eine bewährte Methode gegen Kiefergelenkbeschwerden, die aufgrund funktioneller Störungen von Zähnen, dem Kiefergelenk selbst oder den Kaumuskeln entstehen kann. Eine CMD kann aufgrund unnatürlicher Bewegungsabläufen im Kausystem, Zähneknirschen, Fehlstellungen des Kiefers, unpassendem Zahnersatz oder aber Stressbelastungen der Wirbelsäule oder der Schultern, welche in 80% der Fälle vorkommen, entstehen. Wenn Patient*innen einen stressigen Alltag haben, dann führt dies oft zu Spannungen am Schultergürtel, was wiederum Funktionsstörungen am Kiefergelenk hervorrufen kann. Langanhaltende Kieferschmerzen, die nicht behandelt werden, können sich ausweiten und zu Kopfschmerzen, Schwindel und sogar Tinnitus führen. Unbehandelte CMD können Schmerzen in entfernten Körperteilen hervorrufen, da diese über den Nacken und die Wirbelsäule mit dem Kiefergelenk zusammenhängen. Spannenderweise ist Stress der grösste Risikofaktor, um an CMD zu erkranken, weil viele Menschen sich am Kiefer respektive über das Kausystem abreagieren und so knirschen gestresste Menschen beispielsweise mit den Zähnen. Unter CMD leiden meistens Menschen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, wobei Frauen doppelt so oft betroffen sind wie Männer. 

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Wann und wie wird Kieferphysiotherapie angewendet?

Die typischen Symptome einer CMD sind Schmerzen oder Knacken im Kiefer, Kopf-, Ohren- oder Gesichtsschmerzen, Migräne, Zähneknirschen oder -pressen (Bruxismus), Verspannungen im Rücken und Nacken, Probleme beim Öffnen des Mundes, Schlafstörungen und Schnarchen

Eine CMD sollte möglichst früh erkannt und behandelt werden, damit die Schmerzen nicht auf andere Körperteile übertragen werden. Die durch eine CMD ausgelösten Beschwerden können sehr unterschiedlich ausfallen und so weisen Patient*innen unterschiedliche Begleiterscheinungen auf. Therapeut*innen versuchen deshalb, eine Diagnose unter Einbezug unterschiedlicher Schmerzarten zu stellen und anschliessend durch spezielle manuelle Techniken das Kiefergelenk zu mobilisieren. Durch die manuelle Behandlung wird versucht, die Bänder und Knorpelstrukturen des Kiefers zu richten, um die Beschwerden zu lindern. Oftmals wird die manuelle Behandlung des Kiefergelenkes mit anderen Behandlungsarten wie dem Dry Needling kombiniert. Teilweise wird zusätzlich eine fachübergreifende Behandlung beim Zahnarzt resp. bei der Zahnärztin empfohlen, um die Ursachen der CMD herauszufinden und angefertigte Aufbissschienen, die die Kiefergelenke entlasten und die Zähnen schützen, anzufertigen. Aufbiss- sowie Dauerschienen können helfen, die Kiefer wieder in die richtige Position zu lenken und schützen vor nächtlichen Knirschen. Dies sind wirkungsvolle Sofortmassnahmen, sollten aber mit Therapie ergänzt werden, da sie zwar die Zähne schützen, nicht aber die Schmerzen lindern. Unter Anbetracht des Faktes, dass anhaltender Stress in 80% Fällen die Ursache für CMD ist, empfiehlt es sich, die Stressbelastung zu senken und Massnahmen zur Muskelentspannung wie Achtsamkeit, Entschleunigung und eine holistische Lebensstilveränderung vorzunehmen.